Herne. Am Dienstag, 27. Mai, um 19 Uhr gibt es in der Herner Volkshochschule vorerst zum letzten Mal ein interreligiöses Gespräch. Vertreter von Judentum, Christentum und Islam diskutieren auf dem Podium die Frage „Wo geht die Reise hin?”, bevor die das Publikum einbeziehen. „Die Welt ist im Umbruch – und auch unsere religiösen Welten sind im Wandel“, sagte Pfarrerin i.R. Katharina Henke, die die interreligiösen Dialogabende 20 Jahre lang vorbereitet und geleitet hat.
„Die Frage nach Gott ist eine andere geworden“, so Henke. „Der Glaube, die selbstverständlichen Traditionen und Überzeugungen unserer Kindheit haben sich verändert und entwickelt.“ An diesen Befund anknüpfend stehen die Fragen „Was haben wir auf diesem Weg verloren? Was haben wir gewonnen? Was suchen wir?“ zur Diskussion. „Wir sehen häufig nur den Verlust – an Mitgliedern, an Geld, an Gebäuden etc.“, so Henke. „Mir scheint es wichtig, nicht nur die Verluste zu sehen, sondern auch Entwicklungen in eine positive Richtung.“
Dagmar Vogel, Leiterin der Volkshochschule Herne, hat mit Bedauern auf das Ende der interreligiösen Gespräche, aber auch mit Dankbarkeit reagiert. „Immer wieder haben Sie sich an wichtige Themen gewagt und An- und Verknüpfungspunkte zwischen den Religionen gesucht und gefunden“, sagte sie über den Einsatz von Katharina Henke. „In 20 Jahren haben Sie damit viele hunderte Menschen erreicht, für Toleranz und Zusammenarbeit der Religionsgemeinschaften in Herne geworben und ein lebendiges Zeichen gesetzt.“
Pfarrerin i.R. Katharina hat sich 20 Jahre lang das Interreligiöse Gespräch in Herne geleitet. FOTO: GÜNTER MYDLAK