Castrop-Rauxel. Herne. Neu im Kirchenkreis Herne ist seit dem 1. April Pfarrerin Antje Lewitz-Danguillier. Die gebürtige Bochumerin bekleidet eine geteilte Stelle – in der Synodalregion Castrop-Rauxel wird es für sie um die Gestaltung von Angeboten für und mit Seniorinnen und Senioren gehen; in der Kirchengemeinde Haranni unterstützt sie das Pfarrteam. Hier stehen infolge des Abschieds von Pfarrer Niels Nieborg Veränderungsprozesse an.
Für Antje Lewitz-Danguillier ist es die zweite Berufsphase im Kirchenkreis Herne. Erstmals führte sie ein Sondervikariat im Eine Welt Zentrum – damals noch „Informationszentrum Dritte Welt (IZ3W) – hierher. Sie blieb bis 2003, war danach noch mit Vertretungsaufgaben in den Kirchengemeinden Schwerin-Frohlinde und Baukau tätig. Auf Schwerin hat sie auch erste Erfahrungen in der Altenheimseelsorge gemacht. Das Evangelische Johanneswerk als Träger der Einrichtung setzte Lewitz-Danguillier dann – nach einer entsprechenden Vereinbarung mit der Evangelischen Kirche von Westfalen – als regionale Seelsorgerin im pastoralen Dienst ein. „Ich war für fünf Altenheime im nördlichen Ruhrgebiet und in Bocholt zuständig“, erinnert sich die 59-Jährige. Fast zehn Jahre hat sie hier gewirkt und in dieser Zeit einige Akzente gesetzt, beispielsweise Gottesdienste für Menschen mit Demenz, körperorientierte Seelsorge, Aufbau einer Abschiedskultur. Dazu gehörten ebenso Fortbildungen für Mitarbeitende und die Erstellung fachbezogener Arbeitsmaterialien. 2016 folgte ein Wechsel in den Dortmunder Kirchenkreis, wo sie in der Noah-Kirchengemeinde als Synodalvikarin den dortigen Superintendenten entlastete.
Neben ihren verschiedenen Arbeitsfeldern hat sich Lewitz-Danguillier kontinuierlich weitergebildet – schon während des Theologiestudiums hat sie die Klinische Seelsorge-Ausbildung absolviert. Später folgten weitere Ausbildungen im Bereich Work-Life-Balance, Körperorientierte Seelsorge sowie die Ausbildung zur Kulturgeragogin und Biographietrainerin.
Mit all diesen Erfahrungen ist sie nun wieder im Kirchenkreis Herne gelandet, wo sie sich freut, Schwerpunkte ihrer Berufsbiographie verbinden zu können. Dazu passt auch ihr Engagement in der Kirchengemeinschaft mit der United Church of Christ in den USA. „In den ersten Wochen geht es erstmal ums Kennenlernen der Kolleginnen und Kollegen, weiteren Mitarbeitenden und Gemeindegliedern“, weiß die Pfarrerin. In Castrop-Rauxel möchte sie vor allem erfahren, welche Angebote es für ältere Menschen in den Kirchengemeinden schon gibt, was von ihr erwartet wird und welche Möglichkeiten der Zusammenarbeit und Vernetzung vor Ort denkbar sind. Dabei möchte sie darauf schauen, was christlicher Glaube und Spiritualität älteren Menschen geben kann sowie Menschen in dieser Lebensphase ermutigen, mit ihrer eigenen Persönlichkeit die Kirche mit Leben zu füllen. „‘Älter werden mit Lust und Segen‘, das ist mein Wunsch und meine Vision“, sagt sie. „Meine Stelle ist Neuland und ich freue mich darauf, diesen Bereich es gestalten zu können.“
Antje Lewitz-Danguiller lebt mit ihrem Mann in Castrop-Rauxel, das Ehepaar hat eine 25-jährige Tochter. In ihrer Freizeit befasst sich die Pfarrerin mit Heilkräutern, fotografiert gern, oder singt im Chor. AR
