Förderverein unterstützt Arbeit auf der Palliativstation am EvK

CASTROP-RAUXEL – Die Evangelische Krankenhausgemeinschaft Herne | Castrop-Rauxel plant die Einrichtung einer Palliativstation am Evangelischen Krankenhaus Castrop-Rauxel. Deshalb hat sich 30. Mai der Verein „Palliativstation im Evangelischen Krankenhaus Castrop-Rauxel e.V.“ gegründet. Er soll die Arbeit auf der Station mit unheilbar Kranken und Sterbenden sowie deren Angehörigen mit Hilfe von Spendengeldern fördern, da die übliche Erstattung durch die Krankenkasse nicht ausreicht, um allen Erfordernissen gerecht zu werden. Pfarrer Frank Obenlüneschloß, Theologischer Direktor der Krankenhausgemeinschaft und Vorsitzender des neuen Vereins, hofft auf möglichst zahlreiche Unterstützer.

Welche Bedeutung der Palliativmedizin in Castrop-Rauxel gesellschaftspolitisch zugeschrieben wird, zeigte sich darin, dass der Verein bereits bei seiner Gründungsversammlung prominente Unterstützung erfuhr. Denn zu den ersten eingeschriebenen Mitgliedern zählten Castrop-Rauxels Bürgermeister Rajko Kravanja (SPD) und die Landtagsabgeordnete für Castrop-Rauxel, Waltrop und Datteln, Lisa Kapteinat (SPD). Mit ihrer Unterschrift haben sie und 14 weitere Gründungsmitglieder einen ersten Beitrag zur Förderung der Palliativarbeit am EvK geleistet.

Palliativmediziner Christoph Schildger, Leitender Abteilungsarzt Gastroenterologie und zukünftig für die ärztliche Leitung der Station zuständig, erläuterte in einem kurzen Vortrag die Bedeutung palliativmedizinischer Versorgung. Es gehe vor allem eine Linderung quälender Symptome, unter denen die Patienten leiden. „Das sind nicht nur Schmerzen, sondern auch eine Vielzahl anderer Beschwerden wie z.B. Übelkeit, unerträglicher Juckreiz oder Kraftlosigkeit“, sagte er. Neben der medizinischen Versorgung gehe es aber auch darum, besondere Wünsche der Patienten am Lebensende zu erfüllen. Um die Lebensqualität am Lebensende zu erhalten brauche es besondere Anschaffungen und einen größeren Personalaufwand. Die richtige Pflege garantieren Fachkräfte, die die Zusatzausbildung „Palliative Care“ aufweisen. Therapeuten, Psychologen, Seelsorger, Sozialberatung und Ehrenamtliche vervollständigen das multiprofessionelle Team.

Diese Sonderaufwendungen werden nicht von den Krankenkassen bezahlt und bedürfen deshalb einer Zusatzfinanzierung – dafür brauche es die Unterstützung des Fördervereins. „Neben einem besonderen stationären Behandlungskonzept ist auch eine gute Verbindung zu den niedergelassenen Palliativmedizinern elementar“, betonte Christoph Schildger. Deshalb freue er sich ganz besonders darüber, dass auch die Castrop-Rauxeler Palliativärzte Dr. Esther Dembski und Dr. Wolfgang Scherbeck zu den Gründungsmitgliedern des neuen Fördervereins zählen.

Der Startschuss für die Bauarbeiten der Station fällt noch in diesem Jahr, die Fertigstellung ist für 2019 geplant. Christoph Schildger kündigte für die nächste Zeit noch eine größere öffentliche Informationsveranstaltung an. Hier sollen Interessierte weitere Details über das geplante Palliativangebot am EvK erfahren sowie über die Arbeit des neuen Vereins. „Wir freuen uns über jeden, der uns unterstützen möchte – sei es als Vereinsmitglied oder als Spender“, sagte der künftige Leiter der Palliativstation am EvK. AW