Wenn es an unangenehmer Stelle juckt

CASTROP-RAUXEL – Wenn es am Po juckt oder schmerzt, ist das nicht die Körperstelle, über die man oder frau gern spricht. Viele haben Angst, sich der Peinlichkeit preiszugeben und schweigen lieber, auch wenn die Symptome noch so unangenehm sind. Dr. Christian Kühne, Chefarzt der Klinik für Viszeralchirurgie am Evangelischen Krankenhaus Castrop-Rauxel, weiß um die Leiden dieser Patienten und möchte mit dem Tabu-Thema anale Erkrankungen aufräumen.
In der Proktologie des EvK bereitet Nurcan Burnic das Behandlungszimmer für den nächsten Patienten vor. Sie ist Arzthelferin und unentbehrliche Assistentin für Oberarzt Simon Awad, der sich hier als Proktologe mit Erkrankungen im Analbereich befasst. „Wir wissen, wie schambesetzt die Erkrankungen in unserem Fachgebiet sind, und versuchen deshalb alles, um unseren Patienten die Gesprächs- und Untersuchungssituation zu erleichtern“, sagt Simon Awad.
Ab einem Alter von 30 Jahren kann jeder Erwachsene davon ausgehen, einmal in seinem Leben mit Beschwerden im Analbereich konfrontiert zu werden. Ob Hämorrhoiden, Blut im Stuhl, Schließmuskelprobleme, Fisteln, Fissuren oder Abszesse – wer Veränderungen im Analbereich feststellt, sollte auf jeden Fall nach dem Gespräch mit seinem Hausarzt für eine Abklärung beim Spezialisten sorgen. Denn auch hinter scheinbar harmlosen Symptomen kann sich im schlimmsten Fall eine bösartige Erkrankung verbergen.
Je umfassender die Untersuchung desto präziser das Ergebnis. „Dabei verfolgen wir einen ganzheitlichen Ansatz und arbeiten sehr eng mit der Gastroenterologie und Chefarzt Christoph Schildger zusammen, so dass bei uns auf schnellstem Wege Abklärung und Behandlung möglich sind“, betont Dr. Christian Kühne. AW