Schutzmasken für Heime und pflegende Angehörige

HERNE – Der „Stoffel“ war gestern, in Corona-Zeiten wird Schutz für Mund und Nase gebraucht! Zu einer virtuellen Werkstatt hat sich deshalb die Kreativgruppe des Fördervereins der Palliativstation im Evangelischen Krankenhaus Herne und des Ambulanten Hospizdienstes zusammengeschlossen. Im Homeoffice produzieren die kreativen Damen wasch- und wiederverwendbaren Mundschutz für Erwachsene und Kinder. Die genutzten Stoffe und Materialien sind kochfest. Weit über 100 Masken sind bereits zugeschnitten. Sie werden kostenlos an Altenheime und pflegende Angehörige verteilt. Anfragen nimmt der Ambulante Hospizdienst Annegret Müller unter Telefon 0173 - 403 80 68 oder per E-Mail unter info@hospizdienst-herne.de entgegen.

Vier Näherinnen sind in der virtuellen Werkstatt aktiv. Sie tauschen ihre Ergebnisse und Erfahrungen am Telefon oder über WhatsApp aus. Eine von ihnen ist Annegret Müller, Koordinatorin beim Ambulanten Hospizdienst und leidenschaftlicher Do-it-yourself-Fan: „Die Nichtnäherinnen und alle Ehrenamtlichen, die selbst zur Risikogruppe gehören, gehören mit dazu, sie muntern uns mit lustigen Sprüchen auf“, sagt sie. Die Masken sollen kostenlos an Interessierte weitergegeben werden. „Über eine kleine Spende würden wir uns freuen.“

Genäht werden die lustig bunten Mundschutz-Masken nach Schnittmustern, die z.B. die Stadt Essen im Internet bereitstellt. „Wir wissen, dass selbst genähter Mundschutz keine Viren von anderen Menschen abwehren kann“, sagt Annegret Müller. „Er schützt aber andere Menschen vor groben Tröpfchen. Unsere Masken können das Risiko, andere anzustecken, minimieren, aber nicht komplett verhindern.“ Trotzdem sei es sinnvoll, die Masken zum Beispiel an Alten- und Pflegeeinrichtungen zu verteilen, die momentan unter Lieferengpässen leiden.

Es sei ausreichend, wenn der Mundschutz nach dem Tragen mit Waschmittel gewaschen werde. Coronaviren sind behüllte Viren, deren Erbgut von einer Lipidschicht umhüllt ist. Sie reagieren deshalb empfindlich auf Alkohole oder Tenside, die als Fettlöser in Seifen, Spül- und Waschmitteln enthalten sind. Allerdings sollte die Waschtemperatur in der Waschmaschine mindestens 60 Grad oder mehr betragen. Alle Materialien sind bei 100 Grad waschbar. „Am besten sollten die Masken nach der Nutzung sofort im Kochtopf ausgekocht werden“, so Müller. „Das ist energetisch günstiger als wenn man wegen einer Maske eine Maschinenwäsche in Gang setzt.“

Für das Tragen von selbstgemachtem Mundschutz gelten sieben Regeln:

  1. Trage den Mundschutz immer, wenn du in engem Kontakt mit Menschen stehst.
  2. Der Mundschutz muss eng anliegen.
  3. Wechsle den Mundschutz, sobald er feucht ist.
  4. Entferne den Mundschutz, wenn du nach Hause kommst.
  5. Weiche die Schutzmaske sofort in einer Seifen- oder Waschmittellauge ein.
  6. Wasche deine Hände gründlich.
  7. Koche den Mundschutz in einem Kochtopf fünf Minuten aus oder wasche ihn bei mindestens 60 Grad in der Waschmaschine