Politik reagiert auf Masken-Rücksendung

Thomas Kutschaty (SPD), Vorsitzender der SPD-Fraktion und Oppositionsführer im Landtag von Nordrhein-Westfalen, hat Ende Juli das Familienzentrum Dreifaltigkeit der Petrus-Kirchengemeinde Herne besucht, um mit Erzieherinnen ins Gespräch zu kommen. Begleitet wurde er von Alexander Vogt (SPD, MdL) und Ulrich Klonki (SPD, Jugendhilfeausschussvorsitzender Herne). Anlass war die Rücksendung der Mund-Nasen-Masken, die von der Landesregierung in Einzelteilen an die Kitas geschickt worden waren.

Wie die Einrichtungen bisher durch die Corona-Zeit gekommen sind, was sie sich von der Politik wünschen – das waren wesentliche Fragen, die erörtert wurden. Erstes Anliegen der Mitarbeitenden ist, dass die Corona-Testungen möglichst wenig aufwändig – etwa an mobilen Stationen – durchgeführt werden. „Wenn jede Erzieherin zu ihrer Hausärztin geht, fehlen sie mehrere Stunden in der Einrichtung“, sagte Livia Leichner, Leiterin des Familienzentrums Dreifaltigkeit. Weitere Vorschläge für die Kindergartenarbeit waren eine Ausbildungsreform, etwa ein Studium, damit der Beruf des Erziehers bzw. der Erzieherin Anerkennung in anderen Ländern findet. Auch die Praxisintegrierte Ausbildung solle verstärkt werden, um Anreize für Schulabgänger zu schaffen, den Beruf zu erlernen. „Das ist wichtig, um dem Fachkräftemangel begegnen zu können“, so Leichner.

Kutschaty versprach, die Anliegen in den entsprechenden Fachausschüssen einzubringen. Ulrich Klonki versprach, diese und weitere Fragen mit den Teams in den Einrichtungen zu besprechen, wenn der Bedarf angemeldet wird. Auch wenn die Erzieherinnen nicht damit rechnen, dass sich direkt alles zum Positiven wendet, waren sie mit dem Treffen zufrieden. „Wir wollten ja immer, dass nicht nur über uns, sondern auch mit uns gesprochen wird“, sagte Leichner. „Das ist nun geschehen – und wir werden uns wieder zu Wort melden, wenn Dinge anzusprechen sind.“ AR