Neubürgern das faire Einkaufen erleichtern

CASTROP-RAUXEL – Als eine der ersten Städte in ganz Deutschland darf sich Castrop-Rauxel nun bereits seit zehn Jahren als „Fairtrade Town“ bezeichnen. Weltweit existieren etwa 2.000 „Fairtrade Towns“ in 25 Ländern, die die Kriterien der Kampagne erfüllen. Ziel der Kampagne „Fairtrade Town“ ist es, Akteure aus Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft zu vernetzen, um gemeinsam den Fairen Handel auf kommunaler Ebene zu fördern.

Für das zehnjährige Jubiläum hat das Netzwerk Faire Metropole Ruhr rund 300 Exemplare eines Fairen Turnbeutels für Castrop-Rauxeler Neubürgerinnen und Neubürger bereitgestellt. Im Mai übergab Markus Heißler vom Eine Welt Zentrum des Kirchenkreises Herne und Sprecher des Netzwerkes der Fairen Metropole Ruhr, die Beutel Bürgermeister Rajko Kravanja. Sie werden ab sofort im Bürgerbüro an Neu-Castrop-Rauxeler verteilt. Mit dem Turnbeutel sollen gerade Neubürger auf das Thema aufmerksam gemacht und der Einstieg zum fairen und bewussten Einkaufen in ihrer neuen Wohnstadt soll erleichtert werden.

Markus Heißler betonte bei dem Treffen mit Kravanja, der Fair Trade Beauftragten Karin Graf und dem Aktionsbündnis „Fairer Handel“, dass die Nachfrage und das Angebot an fair gehandelten Produkten sich in den letzten Jahren positiv entwickelt hat. Auch das Aktionsbündnis „Fairer Handel“, bestehend aus dem Bezirksverband der Kleingärtner, der Verbraucherzentrale, dem Eine-Welt-Laden Castrop-Rauxel und dem Eine Welt Zentrum Herne, bestätigt ein ansteigendes Interesse an fairen Produkten.

Der Turnbeutel ist nicht nur aus fair gehandelter Baumwolle gefertigt, sondern enthält auch eine Neuauflage des fairen Einkaufsführers für Castrop-Rauxel. Er listet zahlreiche Geschäfte auf, die fair gehandelte Produkte des täglichen Bedarfs in Castrop-Rauxel anbieten. Darüber hinaus sind im Turnbeutel faire Einkaufschips, eine kleine Fair Trade Schokolade sowie ein Informationsflyer zu der Kampagne Fair Trade Towns.

„Während 2009 bei der 1. Auflage lediglich ein bis fünf Produkte in den meisten Einzelhandelsgeschäften angeboten wurden, finden sich mittlerweile meist zehn bis 50 fair gehandelte Produkte in den Sortimenten“, so Heißler. Diese Entwicklung gelte es weiter zu befördern. Der faire Einkaufsflyer liegt auch im Rathaus im Bürgerbüro sowie im Lesebereich, Eingang A, Europaplatz 1, aus.

Bei verschiedenen Aktionen können sich Castrop-Rauxeler Bürgerinnen und Bürger über die „Fairtrade Town“, faires Einkaufen und Nachhaltigkeit informieren. So veranstaltet der Bezirksverband der Kleingärtner immer wieder verschiedene Aktionen rund um das Thema Fair Trade. Aber auch die Verbraucherzentrale bietet viele Veranstaltungen unter anderem zu den Themen „Bewusst Konsumieren“ und „Upcycling“ an. Am 29. Juni findet zudem der zweite KliMarkt von 10 bis 14 Uhr in der Castrop-Rauxeler Altstadt statt. Mit mehreren Informations- und Verkaufsständen, darunter auch ein Stand der Kleingärtner, wird es um die Themen Nachhaltigkeit und regionale, saisonale sowie faire gehandelte Produkte gehen.

Vom 13. bis 27. September feiert Castrop-Rauxel mit vielen Kooperationspartnern die Faire Woche. Informationen über Produktions- und Lebensbedingungen werden mit Aktionen verbunden und ein lebendiges und alltagsnahes Fair Trade gezeigt. PP