Mehr Kinderarbeit infolge von Corona

Sie ernten den Kakao für unsere Schokolade und nähen unsere Kleidung. Nach Schätzungen der Internationalen Arbeitsorganisation der Vereinten Nationen (ILO) arbeitet fast jedes zehnte Kind weltweit. Das sind 152 Millionen Kinder im Alter von fünf bis 17 Jahren – die meisten von ohne Schulbesuch, von ihnen fast die Hälfte unter gesundheits- oder gar lebensgefährlichen Bedingungen. Das Kinderhilfswerk UNICEF befürchtet, dass die Zahl der arbeitenden Kinder durch die Coronavirus-Pandemie weltweit wieder ansteigen könnte. Durch den finanziellen Druck könnten Millionen Kinder in Kinderarbeit gedrängt werden. Auch in einigen Branchen, wo besonders viel Handarbeit gefragt ist, nimmt die Kinderarbeit wieder zu, so UNICEF.

Eine Ausstellung von Misereor und der Fairen Metropole Ruhr hat im Juli in der Herner Innenstadt über das globale Problem informiert. Bis Ende Juli präsentierten das Eine Welt Zentrum des Kirchenkreises Herne mit Unterstützung des Weltladens Esperanza die Ausstellungsstücke in einem leerstehenden Ladenlokal in der Freiligrathstraße in Herne. Als wesentliche Ursache von ausbeuterischer Kinderarbeit sehen die Aussteller die Armut. Diese habe sich für viele Familien weltweit durch Corona weiter verschärft. „Durch den Kauf von fair gehandelten Produkten können wir als Verbraucherinnen und Verbraucher einen Beitrag leisten, dass Familien in Entwicklungsländern von ihrer Arbeit leben und ihre Kinder zur Schule schicken können“, so Eine-Welt-Promotor Markus Heißler. MH