Esel, Stern und Engel an der Windschutzscheibe

HERNE/ WANNE-EICKEL/ CASTROP-RAUXEL – Die Vorbereitungen auf die Gottesdiensten in den Kirchen waren vielerorts weit gediehen, als die dringende Empfehlung von Präses Annette Kurschus die Gemeinden erreichte, auf Präsenzgottesdienste möglichst zu verzichten. Im Kirchenkreis Herne haben sich alle Gemeinden an diese Empfehlung gehalten, um dann in kurzer Zeit ein vielfältiges Alternativprogramm auf die Beine zu stellen: Video-Gottesdienste, Weihnachtsfilme, Weihnachtslieder zum Mitsingen auf YouTube, Gemeindebrief-Sonderausgaben mit fertig ausgearbeiteten Gottesdiensten für zu Hause, Geschenke zum Mitnehmen an Kirchentüren oder offene Kirchen mit Gesprächsangeboten gehörten dazu.

Nicht betroffen von der Absage der Präsenzveranstaltungen waren einzig zwei Ökumenische Autokino-Familiengottesdienste der Katholischen St. Dionysius-Gemeinde und der Evangelischen Kreuzkirchengemeinde sowie ein Evangelischer Autokino-Erwachsenengottesdienst. Insgesamt konnten die Gemeindevertreter rund 400 Autos mit jeweils zwei bis vier Insassen zählen. Der Parkplatz vor dem Möbelhaus Zurbrüggen in Herne war dreimal voll, als Vikar Christian Schmidtke, Diakon Joakim Bull, Pfarrerin Katja Lueg und Pfarrerin Melanie Jansen die Weihnachtsbotschaft verkündigten. Unterstützt wurden sie von Kreiskantor Wolfgang Flunkert am Klavier und Britta Lauenstein (Gesang).

Die Teilnehmenden konnten Texte und Musik über ihr Radio empfangen – und im Auto fröhlich singen. Aber auch mit Scheibenwischern oder (Licht-)Hupe konnten sie an verschiedenen Stellen mitmachen – und manch ein Autobesitzer wird sich noch an den Resten von Esel, Stern oder Engel erfreuen, die seine Kinder an die beschlagenen Fenster gemalt hat. AR