Beitrag zum Erwerb interkultureller Kompetenz

WANNE-EICKEL – Vier Gäste aus Bukavu in der Demokratischen Republik Kongo, die auf Einladung vom Kirchenkreis Herne zurzeit in der Stadt sind, haben am 14. Juni die Gesamtschule Wanne-Eickel besucht. Nachdem die Delegation, bestehend aus Esther Kasako, Berthe Rugamika, Jacob Lipandasi und Superintendent Timothée Mushagalusa, zunächst von Schulleiterin Katharina Rodermund in ihrem Büro empfangen worden war, erhielten die Gäste von Religionslehrer Tobias Krause eine Führung durch die Schule, in deren Zuge sie insbesondere die musikalischen Fähigkeiten der Schulband bewunderten, die zu diesem Zeitpunkt gerade für ihren Auftritt beim Schul-Varieté probte. Kurzerhand organisierten Pfarrer Martin Domke und Petra Stach-Wittekind vom Eine-Welt-Zentrum Herne das Programm für die kongolesische Delegation um, sodass alle gemeinsam das Varieté besuchen konnten.

Im Anschluss nahmen die Kongolesen am Religionsunterricht der Klasse 6e teil. Die Schülerinnen und Schüler hatten – unterstützt von ihrer Lehrerin Mareike Angiolillo – viele Fragen über Afrika vorbereitet, die gerne und auf lebendige Art und Weise beantwortet wurden. Insbesondere interessierten sich die Kinder, die sich vor kurzem erst mit Kinderrechten beschäftigt hatten, für die Situation der Kinder und den Alltag an den Schulen im Kongo.

Der Projektkurs „Afrika“ aus der Jahrgangsstufe 12, der sich seit Beginn des Schuljahres intensiv mit dem Kontinent beschäftigt, war die letzte Station der kongolesischen Gäste an diesem Tag. Zunächst stellten die Jugendlichen ihren Gästen vor, woran sie im Laufe des Jahres gearbeitet hatten und sprachen über ihre Projekte, in denen beispielsweise die Apartheid oder die Krankheit Ebola im Zentrum standen. Annick Tippel und Tobias Krause, die den Projektkurs in diesem Schuljahr unterrichten, freuten sich besonders über den regen Austausch in englischer Sprache, schließlich seien Begegnungen wie diese Gold wert im Hinblick auf den Erwerb einer interkulturellen Kompetenz.

Insgesamt war es für die Beteiligten eine mehr als lehrreiche Begegnung, denn im weiteren Verlauf des Gespräches stellten alle miteinander fest, dass es am Ende doch immer darum geht, wie man in einer Gesellschaft miteinander leben sollte, und diese Frage stelle sich in Wanne-Eickel genauso sehr wie in Bukavu. Die Jugendlichen bedankten sich herzlich bei den kongolesischen Gästen, und Martin Domke verwies auf den Kirchentag in Dortmund, an dem die Delegation am folgenden Wochenende teilgenommen hat. TK