„Bei Gott ist niemand vergessen“

HERNE – „Ganz unbedacht sind die Unbedachten nicht.“ Das hat Pfarrer Uwe Leising aus der Kirchengemeinde Baukau in seiner Predigt im „Gottesdienst für Unbedachte“ gesagt. Immerhin seien knapp 50 Menschen gekommen, um ihrer zu gedenken. Am 26. Mai war das, als Leising zusammen mit Pfarrer Georg Birwer von der katholischen St. Dionysius-Gemeinde in der Herz-Jesu-Kirche Herne-Süd einen Ökumenischen Gedenkgottesdienst gehalten hat – für 42 Menschen, die von Februar bis Mai gestorben sind und ohne Trauerfeier durch die Stadt Herne bestattet wurden.

Pfarrer Leising bezog sich in seiner Predigt auf Aussagen aus Psalm 115,12 („Der Herr denkt an uns und segnet uns“) und Jesaja 49,12, wonach Gott auch derer gedenkt, die von ihrer eigenen Mutter vergessen werden. „Auch wenn heute niemand hierhergekommen wäre, um das Leben von Menschen im Gottesdienst zu erinnern, wären sie nicht ganz vergessen“, so Leising. „Denn bei Gott ist niemand vergessen.“

In Herne gibt es alle drei Monate einen „Gottesdienst für Unbedachte“. Die Idee dazu hatte Pfarrerin Katharina Henke, Seelsorgerin am Evangelischen Krankenhaus Herne. Die Namen der „Unbedachten“ erscheinen im Vorfeld in einer Anzeige in der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung, die dafür keine Kosten erhebt. AR